Kirtan/Mantra Singen (Chanting)
Kirtan ist das Singen Göttlicher Namen oder von Mantren (Klangformeln), entweder für sich oder gemeinsam mit anderen wenn man in einer Gruppe singt. Ein(e) Vorsänger/Vorsängerin singt einen Chant oder ein Mantra vor und das wird dann von allen gemeinsam wiederholt.
Kirtan ist eine Methode die dem hinduistischen Bhakti-Yoga (Yoga der Verehrung, Liebe und Hingabe) entstammt. Diese hat die Annäherung an das Göttliche in verschiedenen Formen und Gestalten (je nach persönlicher Neigung) zum Ziel.
Kirtan ist nicht nur eine Methode der Anrufung und Verehrung, er bewirkt auch durch die positiven Schwingungen, die erzeugt werden, eine Durchdringung des inneren Wesens und er kann den Geist auf feinere und höhere Ebenen einstimmen und erheben. Weiters manifestiert er diese höheren Energien in der Umgebung, in der Kirtan gesungen wird und kann diese dadurch positiv verändern. Kirtan wirkt harmonisierend, beruhigend und ausgleichend auf Geist und Körper und fördert dadurch Wohlbefinden und Gesundheit. Er bewirkt auch eine Verinnerlichung des Geistes, was für Meditation und Kontemplation förderlich ist.
Im Hinduismus hat das Eine Göttliche verschiedene Aspekte und Persönlichkeiten mit verschiedenen Namen.
Allem zugrundeliegend ist der Göttliche Urgrund, das Brahman, dessen Mantra die Silbe OM (Aum) ist. Dies ist der unpersönliche (weil nicht definierbare) Aspekt des Göttlichen. „OM“ ist in fast jedem Mantra enthalten. Die höchste persönliche Gottheit ist Ishvara (männlich) oder Ishvari (weiblich).
Die Hauptgottheiten im Hinduismus sind Brahma – der Schöpfer, Vishnu – der Erhalter und Shiva – der Gott, der Transformation und Auflösung bewirkt. Diesen Gottheiten zueigen ist Shakti – die Schöpferkraft die als Devi (Göttin) oder Göttliche Mutter (Mata oder Ma) in verschiedenen Formen und Gestalten angerufen und verehrt wird.
Die wichtigsten davon sind Durga – die Schutzgöttin, Lakshmi – die Göttin die geistiges und materielles Wohlergehen verleiht und Sarasvati – die für Wissen, Weisheit und künstlerische Fähigkeiten angerufen wird.
Ganesha, die Gottheit die Hindernisse zu überwinden hilft.
Kartikeya, die Gottheit die zum Erfolg verhilft.
Surya, die Sonnengottheit, verleiht Gesundheit sowie erleuchtendes Wissen.
Hanuman, der vitale Kraft schenkt und Hingabe an Gott fördert.
Die Göttlichen Inkarnationen (Avatare) Rama und Krishna werden ebenfalls als Gottheiten verehrt, wobei Rama als Vorbild für ein ideales Leben gilt und Krishna als Weltenlehrer (er ist der Göttliche Lehrer des Arjuna in der Bhagavad-Gita, einer der wichtigsten spirituellen Schriften Indiens).
Alle diese Gottheiten haben nicht nur einen einzigen Namen, sondern deren viele je nach deren Wirkungsweise und den Aspekten ihrer Persönlichkeiten die sie manifestieren.
Vishnu wird auch Narayana oder Hari genannt;
Krishna auch Vasudeva, Govinda, Gopala, Keshava;
Shiva auch Shankara, Nataraja oder Mahadeva;
Devi wird, abgesehen von ihren Hauptaspekten Durga, Lakshmi und Sarasvati auch Amba, Ambika, Lalita, Uma oder Parvati genannt.
Ganesha wird auch Ganapati genannt;
Kartikeya wird auch Muruga und Subhramanya genannt;
Hanuman heißt auch Anjaneya.
Dies sind aber bei weitem nicht alle Namen der Gottheiten, aber die gebräuchlichsten.